50 Jahre und die Plagegeister

15 Plagegeister, die Dir das Leben ab 50 erschweren

Manches im Leben einer Frau ändert sich, wenn sie das 50. Lebensjahr überschreitet. Langsam, schleichend, unbemerkt rücken kleine Plagegeister heran und piesacken Dich ganz gewaltig. Sie lassen Dich stolpern, rütteln an Deinen Lebensmustern, verändern Dein bisheriges Dasein. Sie wissen, dass Du nicht mehr ganz taufrisch und knackig bist, dass der Zahn der Zeit an Dir nagt. Genau hier setzen sie an. Jeden Tag knabbern sie ein wenig an Dir herum.

Dein Leben ab 50 Jahren könnte so himmlisch sein, wenn es diese Geister nicht gäbe

1.) Kleine Wehwehchen

Pudelwohl legst Du Dich abends in Dein Bett und morgens beim Aufstehen hat eines der Plagegeisterchen zugeschlagen. Der Rücken jammert, der Knochen knirscht, das Gelenk knackt.

2.) High Heels

Ja, Frauen werden mit ihnen zum Hingucker. High Heels und Erotik kann niemand trennen, sie sind ein Paar. Das Können vorausgesetzt sind sie wie gemacht dafür, eine Frau perfekt in Szene zu setzen. Eines Tages kommt die Zeit, wo Dir ein kleiner Fußgeist einflüstert: „Mittel-Heels und Flach-Heels sind in Deinem Alter besser.“ Und irgendwann erhörst Du ihn.

3.) Fast blindes Huhn

Wo ist sie nur, wo habe ich sie hingelegt? Immer ist sie verschwunden. Jetzt besitze ich fünf Stück davon und nie ist eine da, wo ich sie brauche. Gesucht wird – die Lesebrille, denn die Arme sind nicht mehr lang genug, um genügend Abstand zwischen Schrift und Augen zu bringen, damit sich Buchstaben zu Worten formen.

4.) Gedächtnis

Wie war er doch gleich? Wie war denn nur der Name? Eben wusste ich ihn noch, jetzt ist er weg. Verschwunden. Die ganze Nacht werde ich nun wach liegen und grübeln, wie die freundliche Frau hieß, die mir von der anderen Straßenseite gewunken hat. Zum Glück fällt Dir der Name bisher noch immer wieder ein.

5.) Pölsterchen

Hast Du auch den Verdacht, dass nachts Plagegeister im Kleiderschrank sitzen und Deine Sachen enger nähen. Manchmal tauchen die in Scharen bei mir auf: zu Weihnachten und anderen Feiertagen, bei Geburtstagen, wenn es regnet, alles grau und kalt ist, sich Frust breitmacht und und und. Wie geht es Dir? Kennst Du diese Wichte ebenfalls?

6.) Susilein und Susanne

Da wolltest Du noch mal zum Gipfelsturm ansetzen, eine umjubelte Musikerin werden oder was auch immer. Fakt ist, Du kannst nicht mehr alles tun, was Du gerne möchtest. Das Alter und seine Gegebenheiten machen Dir einfach einen Strich durch die Rechnung. Hier bewahrheitet sich der von mir abgewandelte Spruch: Was Susilein nicht lernt, lernt Susanne nimmermehr. Trotzdem, ein bisschen geht immer.

15 Plagegeister, die dir das Leben ab 50 Jahren erschweren
Sie nerven und knabbern tagtäglich an dir herum

7.) Verlangsamung

Ich bin nicht sicher, ob es nur mir so geht – ich habe das Gefühl, ich werde langsamer. Ich brauche einfach länger, um mein Arbeitspensum zu schaffen. Was früher in 2 Stunden locker und flockig erledigt war, braucht nun 4 Stunden. Nimmt das Leistungsvermögen ab, die Konzentriertheit, die Reaktion? Trügt mich da mein Gefühl oder ist es wirklich so? Ich werde es beobachten. Hast Du ähnliche Beobachtungen gemacht?

8.) Vergänglichkeit

Aus feinen Linien werden Falten und dunkle oder blonde Haare werden grau. Das ist kein kleiner Plagegeist sondern ein ausgewachsenes Schreckgespenst, welches uns aus dem Spiegel anstarrt. Straff und jugendlich frisch sollen wir aussehen bis ins hohe Alter. Ein Anspruch, ein Wunschbild, welches uns ständig in den Medien vorgeführt wird. Doch früher oder später setzt sich die Natur durch, sind alle Anstrengungen vergeblich. Unser Körper entzieht sich dem Jugendwahn.

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9.) Greisinnenbettflucht

Die Länge und die Qualität des Schlafs nehmen im Alter ab. Warst Du mal eine Langschläferin, stellst Du fest, dass Du immer früher aufwachst. Um das Beste daraus zu machen, schwärmst du von grandiosen Sonnenaufgängen, der Stille und Frische am frühen Morgen und die Stunden, die Du für Dich alleine hast.

10.) Wechseljahre

Dieser Plagegeist erreicht Dich irgendwann zwischen 45 und 55 Jahren. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Ein natürlicher Abschnitt im Leben kann zu Deiner persönlichen Herausforderung werden. Hitzewallungen, Hormonschwankungen, Depressionen und das Ablaufen der biologischen Kinderkriegenuhr rütteln an Deinen Grundfesten als Frau. Eine kritische Zeit, die Jede anders erlebt.

11.) Alte Schachtel

Hast Du Deine körperlichen Symptome, welche mit den Wechseljahren verbunden sind gut im Griff, überkommt Dich irgendwann das Gefühl, jetzt keine „richtige Frau“ mehr zu sein. Was als diffuser Verdacht heranschwebt, wird brutale Wahrheit, wenn Du in die Medien blickst oder im Alltag unterwegs bist. In den Partnerbörsen suchen Männer Frauen, die mindestens 10, besser 20 Jahre jünger sind als sie selbst. Wieder andere „ältere Herren“ führen stolz ihren Nachwuchs vor, dabei könnten sie lässig dessen Opa sein. Wie passen wir dann in dieses Jagdschema. Gar nicht. Wir werden schlichtweg übersehen.

12.) Hotel Mama

Was Dir jahrelang einen 24-Stunden-Job beschert hat, ist auf einmal zu Ende. Zurück bleiben Leere, Verlassenheit und das Gefühl, nicht mehr gebraucht zu werden. Besonders extrem ist dieses „Leere-Nest-Syndrom“ bei Frauen, deren Lebensrhythmus vom Nachwuchs bestimmt wurde. Aber auch berufstätige Mütter müssen diese frei gewordene „Kinderzeit“ mit neuem Leben füllen.

13.) heißes Eisen

Du und Dein Partner seid nun allein zu Haus. Wie steht es mit Deiner zukünftigen Zweisamkeit? Hast Du Dir überlegt, was Ihr zusammen unternehmen wollt, was interessiert Euch gemeinsam, welche Projekte wollt ihr angehen, wie könnt Ihr Eure neue Paarbeziehung leben? Glaubt man der Statistik, rollt gerade die zweite Scheidungswelle auf Dich zu. Damit sie Dich nicht erfasst, solltest Du Dir über das Zusammenleben im Alter Gedanken machen.

14.) Zwischenbilanz

Da sitzt ein Geisterchen am anderen Ufer des Berufsflusses und ruft nach Dir. Was tun? Folgst Du seinem Ruf und schipperst hinüber oder bleibst Du auf der sicheren Seite? Du befindest Dich in einer kritischen Phase Deines Arbeitslebens, wo Du eine Zwischenbilanz ziehst. Bleiben oder kündigen und noch einmal von vorn anfangen. Die Arbeitsstelle wechseln, in einer neuen Branche beginnen oder sich sogar selbstständig machen? Hast Du noch wichtige offene Wünsche. Dann ist jetzt ein guter Zeitpunkt, sie sich zu erfüllen.

15.) Altersvorsorge

Hast Du nicht rechtzeitig vorgesorgt, wird das Geld nur für das Allernotwendigste reichen. Du hast eine längere Lebenserwartung als ein Mann. Dein Arbeitsverlauf hat mehr Brüche, erwerbslose Zeiten wegen Kindererziehung, Teilzeitjobs etc. als ein Mann. Besteht Deine Altersvorsorge im Vertrauen darauf, dass Deine Ehe für alle Zeiten halten wird und Du so einigermaßen abgesichert bist?
Du findest das Thema uninteressant, langweilig? Dann schau Dir mal das Schreiben Deiner Rentenversicherung an, welches Dir einmal im Jahr ins Haus flattert. Dort steht schwarz auf weiß, welchen Betrag Du am Tag X zu erwarten hast. Ich hoffe für Dich, das sich Dein Entsetzen in Grenzen hält. Es ist nie zu spät, für sich selbst zu sorgen. Selbst wenn es nur Kleckerbeträge sind, wird sich Dein Selbstbewusstsein erheblich steigern.

Habe ich einen Wicht vergessen? Hast Du einen bestimmten Geist, der Dich plagt, der Dir morgens das Aufstehen und den Tag vermiest, der Dir immer wieder einflüstert, dass Du hier und dort was ändern sollst? Ein Gespensterchen, dass Dich darauf hinweist, wo Dein Lebensgebäude renovierungsbedürftig ist?

Lass uns zusammen LEBEN – LIEBEN – LACHEN
und lauter bunte Sachen machen

Elvira

10 Kommentare, sei der nächste!

  1. Liebe Elvira,
    mit einem Lächeln im Gesicht habe ich deinen Beitrag wieder gelesen. Mein letzter Kommentar dazu ist 5 Jahre her. In dieser Zeit ist viel passiert. Falls du auch bei mir liest, wirst du es mitbekommen haben. Jetzt frage ich mich manchmal, sind die Wehwechen meiner Erkrankung und meinem Unfall geschuldet oder wären sie sowieso gekommen. Ich bin aber fleißig und tue jeden Tag etwas dafür und so fallen sie kaum ins Gewicht. Die High Heels habe ich mittlerweile aufgegeben und überlasse sie jüngeren. Sollen sie darauf rumstöckeln. Und sonst so bei mir? Alles beim Alten. Früher habe ich gelacht, wenn es um Rentner ging, die keine Zeit haben. Heute gehöre ich auch dazu. Aber solange wir leben, lieben, lachen und bunte Sachen machen, kann uns nichts anhaben. Oder?
    Liebe Grüße
    Gudrun

    1. Ach, liebe Gudrun, natürlich lese ich bei Dir mit und bin gerade sehr berührt von Deinem Kommentar (mit einem kleinen Tränchen im Auge). Ja, was auch immer ist und noch kommt, wir werden leben, lieben, lachen und bunte Sachen machen.

      Alles Liebe, bleib behütet und genieße jeden Augenblick
      Elvira

  2. Hallo Ihr Lieben
    noch kenne ich keine Plagegeister. Ich tu schon was dafür muß ich sagen . Da wir keine Kinder haben leben wir schon immer zu zweit, mein Mann und ich. Das funktioniert auch prächtig seit ich zu Hause bin. Wir können uns auch gut in Ruhe lassen, das ist wichtig nach 40 Jahren Ehe. Die Sache mit den High Heels kann ich nicht ganz lassen, allerdings nur mehr für ein paar Stunden und eine Reservepaar Schuhe habe ich mit. Ich kann um 22 Uhr schlafen gehen und bis 7 Uhr durchschlafen – die absolute Erholung. Was noch? A ja ich gehe seit ein paar Monaten einmal die Woche in eine Gesangstunde – es macht solchen Spaß. An die Altersvorsorge habe ich früh genug gedacht und die Wechseljahre ignoriere ich. Freunde sind wichtig und ich denke daran, daß das Leben endlich ist – ich mag mich nicht mehr über Kleinigkeiten aufregen oder Dinge die ich eh nicht beeinflussen kann. Es gibt nicht immer 100% im Leben. Mir ist bewußt, daß es mir gut geht, dafür kann ich nur Danke sagen – egal an wen. Ich wünsche Euch auch das Allerbeste ! Liebe Grüße Gabi Ps. ich bin jetzt schon 60 ++ keine Ahnung wann das passiert ist

    1. Mit dem Singen bist du schon weiter als ich. Das steht noch auf der Wunschliste, doch es kollidiert leider noch mit dem Theater spielen und das ist mir sehr sehr wichtig. Mal schauen. Und dann freue ich mich, dass es dir so wunderwunderbar gut geht.

      Ich wünsche dir weiterhin ein „geisterloses“ Leben
      mit vielen lieben Grüßen von Nord nach Süd
      Elvira

  3. Liebe Elvira,
    ich kann mich Gudrun anschließen: die von dir so amüsant beschriebenen Plagegeister lasse ich vielfach ins Leere laufen. Yoga zur Geschmeidigkeit, Joggen und Schwimmen, um die Pölsterchen in der Mitte in tolerierbaren Grenzen zu halten. Und nie in meinem Leben habe ich soviele Komplimente bekommen, seitdem ich meinen silbergrauen Schopf ganz öffentlich zeige. Selbst in meinen Augen habe ich nun die schönste Haarfarbe meines Lebens.
    Der Punkt ‚Zurück zur Zweisamkeit‘ stellt sich für mich als Silberhochzeitsscheider anders dar: Die Herausforderung, sich jenseits der fünfzig noch mal auf einen neuen Menschen einzulassen, empfinde ich aber enorm. Dafür darf man eben noch einmal (fast) von vorne beginnen.
    Ein besonders breites Grinsen hat mir der Absatz über die High Heels ins Gesicht gezaubert. Eitel bis dort hinaus muss ich so manchen Theaterabend mit schmerzenden Füßen bezahlen. Im Alltagsleben hat die Vernuft Gottseidank gesiegt.
    Und zur geforderten langsamkeit hat mir mal eine Freundin gesagt: dann habe ich auch länger etwas von den Dingen/Tätigkeiten.
    In diesem Sinne entspannte Tage wünscht dir
    Barbara

    1. Liebe Barbara, vielen Dank für Deine umfangreichen Ausführungen im Umgang mit den Plagegeistern. Grandios.

      Mit herzlichen Grüßen
      aus dem grünen Nordhessen
      Elvira

  4. Liebe Elvira,
    ich bin gerade auf dein 15 Plagegeister gestoßen und musste schmunzeln. Du hast sie wirklich wunderbar beschrieben. Aber ich sage dir, ich schlage allen ein Schnippchen. Ich versuche es zumindest. Zu Nr. 1: Wehwehchen werden weggelacht. Ich mache Lachyoga in der Gruppe und manchmal auch alleine. Und ich sage dir, danach geht es mir sowas von gut. Zu Nr. 2: High Heels und die Erotik: Ich ziehe gerne Ballerinas an zu einer engen Jeans. Kann auch super aussehen und fühle mich klasse. High Heels dann lieber zu einer Abendveranstaltung und dann wechsele ich im Auto von flach auf hoch und nach der Veranstaltung wieder umgekehrt. Nr. 3 hat sich für mich eh erledigt. Ich trage schon seit Jahren eine Gleitsichtbrille. Die Wechseljahre mit Hitzewallungen und Depressionen haben mich verschont. Jetzt zu allen Punkten etwas zu schreiben, das würde zu weit führen. Aber zu 6 Susilein und Susanne, da muss ich doch noch was sagen. Sag niemals nie. Es geht immer noch was. Ich habe mit 56 noch klavierspielen gelernt und vor 4 Monaten (mit 62) habe ich noch ein Fernstudium „Kreatives Schreiben“ in der vorgegebenen Zeit beendet. Bei mir ist das Glas nie halb leer sondern immer halb voll. Ich gehe nächstes Jahr in Rente und ich habe noch so viel vor. Deine Beiträge sind immer wunderbar und ich lese sie gerne.

    Ich werde weiter mit dir leben, lieben, lachen
    und lauter bunte Sachen machen
    liebe Grüße
    Gudrun

    1. Liebe Gudrun,

      da zieht doch ein Lächeln über mein Gesicht als ich deinen Kommentar gelesen habe. Herrlich ist solch ein halb volles Glas und ich stimme dir zu, da geht immer noch irgendwo irgendwas. Ha, Klavierspielen habe ich vor zwei Jahren angefangen. Du erinnerst mich an was, denn als meine Finger hoffnungslos verdreht waren, habe ich entnervt aufgegeben.

      Schön, dass wir zusammen weiterhin leben, lieben, lachen
      Aus dem sehr grünen Nordhessen grüßt dich
      ganz herzlich
      Elvira

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