Wie die Fastenzeit 2016 mein Jahr verändern wird

Alle Jahre wieder nach vielen Weihnachtsfeiern, gebrochenen Neujahrsvorsätzen und turbulenten Karnevalswochen beginnt mit dem Aschermittwoch die Fastenzeit. Hatte ich in den letzten Jahren immer ein Thema, angefangen von Zuckerverzicht, mehr Bewegung, weniger Plastik, gab es für die Fastenzeit 2016 nichts. Gut, dachte ich mir, muss ja nicht Jede mitmachen, klinke ich mich aus. Doch zwei Wochen später kam es ganz anders.

Aus Fastenzeit 2016 wird Grünzeit

Schon immer beschäftigt mich „Essen und Nahrung“ und in letzter Zeit sind extrem viele Eindrücke und Beobachtungen auf mich eingeprasselt, die das Thema bei mir wieder ins Scheinwerferlicht rückten. Du kennst das sicher auch, wenn man unaufmerksam wird, dann verlaufen selbst Dinge, die einem am Herzen liegen im Sand. So ging es mir. Langsam aber sicher siegte die Bequemlichkeit über den täglichen Aufwand aus guten Zutaten was Schmackhaftes zu kochen.

Wie die Fastenzeit 2016 mein Jahr verändern wird

Wäre heute am 24. Februar nicht der Geburtstag meiner Oma, hätte die Bequemlichkeit gesiegt. Dieser Ehrentag, das heutige Fasten-Kalenderblatt und noch ein paar Gründe, die du gleich erfährst, gaben den Ausschlag, einen nochmaligen Versuch „Grünzeug aus dem eigenen Garten“ zu starten. Die ersten gingen kläglich daneben.

Fasten, wenn Nahrung im Überfluss vorhanden ist

Ich achte schon sehr auf das, was ich einkaufe, doch immer öfter schlich sich Nachlässigkeit ein. Schnell wird was gekocht, schnell verspeist und sich schnell wieder anderen wichtigeren Sachen zugewandt.

Da uns Lebensmittel zu jeder Zeit im Überfluss zur Verfügung stehen, erhalten sie nicht mehr die nötige Aufmerksamkeit. Was ich immer haben kann, ist uninteressant. Unabhängig von Jahreszeiten oder Missernten ist die Auswahl und das Angebot in den Supermärkten dermaßen groß, dass wir die Qual der Wahl haben. Vorher legen jedoch bereits Nahrungsmittelkonzerne fest, was und in welcher Form bei uns auf den Tisch landet, was gut oder schlecht für unser Wohlbefinden ist und was wie schmecken muss, damit wir ein Produkt kaufen. Da wird verschönert, verfeinert, verändert, kurz unser Essverhalten und Geschmackssinn manipuliert. Da werden Tonnen von Lebensmitteln fortgeworfen noch bevor sie meinen Einkaufskorb sehen, weil sie nicht der Norm entsprechen. Lebensmittel, die zuvor mit Unmengen chemischer Hilfsmittel, kostbarem Wasser und der Arbeitskraft von Menschen erzeugt worden sind. Welch eine Verschwendung.

Ein Jahresprojekt und wie es dazu kam

Um es kurz zu machen, der Geburtstag meiner Oma war der letzte Anstoß, mir wieder bewusst zu machen, woher unsere Nahrung kommt und wieviel Arbeit damit verbunden ist bis sie auf meinem Tisch landet. Und noch ein paar Gründe spielen in meine Entscheidung hinein:

  • Eine Notiz, dass Frankreich ein Gesetz erlassen will, wonach keine Lebensmittel mehr in die Tonne gekloppt werden dürfen, die noch gut sind.
  • Ein Mensch mit kleiner Rente, der seine Nahrungsmittel von einer der zahlreichen „Tafeln“ abholt.
  • Meine Tochter, wohnhaft in der Großstadt, die sich eine „Grüne Kiste“ ins Haus liefern lässt.
  • Mein Sohn, ein Verweigerer von Obst und Gemüse, der plötzlich feststellt: „Hey, ich fühle mich viel fitter seitdem ich Grünzeug zu mir nehme.“ Er hat Smoothies für sich entdeckt.
  • Mein Aufenthalt in Neuseeland mit riesigen Supermärkten, Fastfood an jeder Ecke und der Beobachtung, wie aufwendig Lebensmittel hergestellt werden. Ohne Bewässerungsmassnahmen läuft da nichts.
  • Meine Mitgliedschaft bei Slow food und meine ehrenamtliche Tätigkeit in einem „Weltladen“.
  • Die Bemerkung einer Bloggerkollegin, die zunächst mal die Vorräte, die still in Schränken vor sich hinvegetieren aufessen will, bevor sie Neues eingekauft.
  • Meine morgendliche Wanderung, die an einem Haus mit einem Selbstversorgergarten vorbeiführt und an Apfelbäumen, deren Reichtum niemand im Herbst geerntet hat.
  • Es ärgert mich, dass Obst und Gemüse immer weniger Eigengeschmack haben. Liegt es an den Sorten oder weil sie unreif geerntet werden? Ich weiß es nicht, jedenfalls schmecken sie fade.

Ich werde also demnächst eine Ecke in meinem Garten umgraben und die Fastenzeit dafür nutzen, mich in die Materie „Gemüse aus dem eigenen Garten“ einzuarbeiten. Vielleicht sollte ich vorsichtshalber meinen Daumen grün anmalen, damit dieser neuerliche Versuch von Erfolg gekrönt ist und ich am Ende eine reiche schmackhafte Ernte einfahren kann. Ich werde berichten wie es läuft.

Lass uns zusammen LEBEN – LIEBEN – LACHEN
und lauter bunte Sachen machen

Deine Elvira

PS: Und bunte Blumen wird es natürlich auch geben, denn Thomas, mein Partner will sich als Bienenzüchter versuchen. Die Kästen dazu hat er bereits gebaut. Sie stehen im Keller und warten auf ihre Verwendung im Mai. Das wird dann ein Summen und Brummen im Garten sein.

Tipp zum Weiterlesen: Warum aus diesem Fastenprojekt was ganz anderes als geplant wurde

8 Kommentare, sei der nächste!

  1. Liebe Elvira,
    ich finde es toll, was Du Dir vorgenommen hast.
    Hoffentlich hältst Du das auch durch.
    Auch ich/wir waren mal „Selbstversorger“ was Landprodukte anbetrifft.
    Aber dann übernahm die Bequemlichkeit das Alltagsleben und nur noch das Grün im Garten – das man ja auch braucht – überwiegt.
    Das mit den Bienen , was Thomas machen will, finde ich große Klasse.
    Es ist schon eine Wissenschaft mit viel Einsatz, wenn man es richtig ausführen will. Eine Königin hat er bereits !!

    Liebe Grüße und ein “ Grünes – wenn auch eisiges Wochenende.

    1. Danke Christian, dann kannst du mir immer Tipps geben, wenn mal was gar nicht gelingen will.
      Und für die Königin suche ich mal schnell ein Krönchen.

      Liebe Grüße mit viel Sonnenschein
      Elvira

  2. Ich wünsche Dir viel Erfolg. Du wirst Freude daran haben. Mache auch immer wieder Versuche mit Obst und Gemüse in unserem Garten. Mal gelingt es super mal nicht so gut. Aber man ist auch stolz auf die Erfolge und lernt immer dazu. Das mit den Bienen überlegen wir auch gerade. Mein Mann geht in 2 Jahren in Rente und braucht eine Beschäftigung. Schönes Wochenende für Dich aus Köln.

    1. Danke, liebe Leni, für deine Ermutigung und die Bienen brauchen jede Unterstützung, die sie bekommen können, sonst gibt es bald keine mehr. Ich hoffe, dass eure Überlegung positiv ausfällt.

      Dir ebenfalls ein schönes Wochenende
      ganz herzliche Grüße
      Elvira

  3. Liebe Elvira,
    Das finde ich ganz toll, was du da machst und ich bin sehr gespannt, was dein Garten dir alles bieten wird, bzw. was du anpflanzen wirst.
    Ich bin seit Jahren mit einer Freundin an einem Saisonggarten beteiligt. Ein Biobauer sät und pflanzt im Frühjahr auf einem Acker und wir, meine Freundin, ich und 20 andere Ackerkollegen, hegen, wässern, jäten Unkraut und ernten was der Acker hergibt. Das ist wundervoll und ich genieße die Zeit auf dem Acker und natürlich die Früchte des Ackers. Ich genieße auch, dass der Bauer für uns tut, dafür wird er auch entlohnt.
    Ansonsten gibt es hier noch die solidarische Landwirtschaft SoLaWi. Gerade am Sonntag werden wieder die Anteile versteigert. Du zahlst einen Beitrag, viele Zahlen den Beitrag, den der Bauer braucht um Wirtschaften zu können und die Zähler erhalten anteilsmäßig was der Bauer angebaut hat über das ganze Jahr. Auch ein gutes Modell.
    Du wirst selbst anbauen und deine eignen Erfahrungen machen. Viel Erfolg und Freude dabei. wir werden ja davon hören.
    Beste Grüße
    Gila

    1. Hallo Gila,
      so viele Möglichkeiten zu seinem eigenen kleinen Acker zu kommen und eine wertvolle Unterstützung für die Bauern. Dann sind wir ja Gartenkolleginnen. Wie schön. Wir hören bestimmt voneinander. Ich freue mich darauf.

      Liebe Grüße
      Elvira

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