Warum Achtsamkeit so wichtig für dich selbst ist

5 Gründe für mehr Achtsamkeit im Alltag

Wo immer ich gehe und stehe, überall begegnet mir das Wort Achtsamkeit. Es scheint im Moment „in“ zu sein. Habe ich da was verpasst? Gerade lese ich wieder, dass der Weg der Entschleunigung die Zauberformel gegen Hektik und Stress ist. Jetzt bin ich neugierig geworden.

Was versteckt sich hinter diesem Zauberwort?

Zunächst eine Unmenge Kurse, Methoden, Anleitungen und Ratschläge, die mich zu mehr Achtsamkeit im Leben aufrufen und zahlreiche Gründe, warum ich unbedingt daran teilnehmen sollte. Nach der Lektüre ist ganz klar – ich bin eine Kandidatin, ich muss besser auf mich achtgeben.

5 Gründe sprechen eindeutig dafür

1. Ich schlafe schlecht

Liegt das an fehlender Entspannung, am Kaffee, den ich zu später Stunde trinke, am Vollmond oder den Grübeleien, die in meinem Gehirn ihr Unwesen treiben. Sind diese Schlafstörungen Folgen der Wechseljahre und Hormonumstellungen, denn da fingen sie an oder einfach nur Alterserscheinungen nach dem Motto „Je älter ich werde, desto weniger Schlaf brauche ich“.
Noch heute werde ich den neuen wissenschaftlichen Ratgeber „Wie schlafe ich besser“ bestellen, morgen Nacht lesen und ab übermorgen tief und traumlos schlummern. Oder soll ich doch am Achtsamkeitskurs teilnehmen?

2. Ich habe keine Zeit

Termine jagen mich, der Druck steigt und damit der Stresspegel. Ich renne, hetze, eile und habe trotzdem den Eindruck, wenig geschafft zu haben. Die Zeit läuft mir davon und ich komme nicht hinterher. Mein Pulsschlag erhöht sich, mein Herz schlägt schneller, erste Kopfschmerzen stellen sich ein.
Ich brauche ein Achtsamkeitstraining oder sollte ich besser an dem Kurs für Organisation und Planung teilnehmen, vielleicht ein Zeitseminar?

3. Ich nehme mir noch ein Häppchen

Zuviel gefeiert, zuviel gegessen, zuviel getrunken, insgesamt zuviel Genuss. Was mir mein Wohlbefinden bereits signalisierte und meine Hosen schon lange andeuteten, bestätigt der Blick auf die Waage. Die Zahl, die ich darauf sehe, sagt ganz klar, dass ich die letzten drei Monate zu gut gelebt habe.
Wo ist die Zeitschrift mit der neuesten Wunderdiät, welche mir verspricht, dass ich in 14 Tagen zur Traum-Bikinifigur gelange. Oder sollte ich shoppen gehen? Oder hilft auch hier Achtsamkeit im Sinne von „Weniger ist mehr“?

4. Ich bin ein Bewegungsmuffel

Ja, ich kenne das Sprichwort ‚Wer rastet, der rostet‘. Aber hast du schon mal rausgeguckt? Das Wetter ist scheußlich, da jagt man keinen Hund vor die Tür aber ich soll einen Spaziergang machen. Heute besser nicht, ich könnte krank werden. Morgen sieht die Welt anders aus und dann . . . Ach nee, morgen passt es so gar nicht in meine Terminplanung. Übermorgen finde ich bestimmt ein Zeitfenster und dann . . .  Dann ist es bei den guten Vorsätzen geblieben und ich sitze immer noch träge herum.
Schluss damit, ich will doch mehr auf mich achten. Jetzt gleich sofort melde ich mich im Fitness-Studio an, da ist es immer trocken. Doch Halt – übereilte Entscheidungen taugen nichts. Besser ich schlafe noch zwei drei Nächte darüber.

5. Ich habe das Helfersyndrom

Alle fragen, ob ich ihnen helfen kann. Na klar, man soll doch für seine Mitmenschen da sein, das verhilft sogar zu Glücksgefühlen. „Kannst du mal gerade . . .? Machst du mal schnell . . .?“ so beginnen diese Fragen und meine Antwort lautet: „ Aber sicher, gerne.“ Jeder zupft an mir herum. Sollte kein Hilfsbedarf bestehen, zupfe ich selbst an mir herum. Irgendwo wird es doch eine zusätzliche Aufgabe, ein neues Projekt geben, wo ich mich einbringen kann.
Ich glaube, es ist an der Zeit für das Seminar „Wie sage ich Nein“.

5 Gründe für mehr Achtsamkeit
Achtsamkeit: Wie schnell vergisst du sie im Alltagsgeschehen?

Achtsamkeit oder Aufmerksamkeit

Im Wort Achtsamkeit ist die 8 enthalten, eine stark erdende Zahl mit viel sensitiver Energie. Eine Zahl des Gleichgewichts und in liegender Form der Unendlichkeit.
Achtsamkeit wird oft in Zusammenhang mit bewusster Wahrnehmung, Loslassen, Meditation und Atmung genannt. Achtsam mit sich umgehen, mit seinem Körper, Geist, Gefühlen und den Dingen um uns herum, lehrt seit langem der Buddhismus.
Das alles hört sich nach angestrengten Üben an, nach riesigem Zeitaufwand, um schließlich den Zustand der Achtsamkeit zu erreichen. Dazu habe ich keine Lust. Was soll ich nur tun? Vielleicht reicht es, aufmerksamer durch das Leben zu gehen. Ich probiere es mal aus.

Beobachten

Das kannst du besonders gut von Kindern lernen. Hingebungsvoll schauen sie einem nach Futter suchenden Vogel zu. Erstaunt entdecken sie die vielfältigen Formen von Schneeflocken. Fasziniert studieren sie die Spiegelung von Bäumen auf einer glatten Wasseroberfläche. Voll konzentriert erleben sie den Moment. Wir Erwachsenen sind im Anspruch von Schneller – Höher – Weiter gefangen. Während sich unser Körper in der Gegenwart befindet, sind unsere Gedanken weit in die Zukunft vorausgeeilt.

Einfach beobachten, Details wahrnehmen, ist ein guter Beginn. Nimm beim Blick aus dem Fenster die Vorgänge draußen bewusst wahr, den Baum, das Haus, den Spaziergänger.

Konzentration

Gefühlsmäßig schreitet die Zeit in der zweiten Lebenshälfte immer schneller voran und der Eindruck, dass nicht mehr alles so leicht von der Hand geht, verschärft sich.
Konzentriere dich auf eine Sache und mach die richtig. Und wenn es beim Putzen ist. Sieh dir die Struktur des Teppichs an, wenn du Staub saugst, die Maserung des Holzfußbodens beim Wischen.

Genieße mit allen deinen Sinnen

Unsere Sinne werden von Reizen und Informationen überflutet.  Schließ einmal die Augen und nimm die Geräuschkulisse um dich herum wahr. Öffne die Augen und registriere, wieviele Bilder, Farben, Formen in kürzester Zeit in sie eindringen. Das überfordert uns oft und macht unruhig.
Kochst du? Schau dir die bunten Farben von frischem Gemüse an, fühle seine Beschaffenheit und rieche daran bevor du es in Stücke schneidest.
Höre Musik pur ohne eine zusätzliche Tätigkeit und tauche ein in die Welt der Klänge.

Langsamkeit

Mit ruhiger Gelassenheit kommst du genau so schnell ans Ziel wie mit hektischem Herumwuseln. Richte deine besondere Aufmerksamkeit auf Tätigkeiten, die du mit den Händen ausführst. Das entschleunigt.
Geh eine kurze Strecke und wenn es nur 3 Meter in der Wohnung sind, gaaanz laaangsaaam. Sich in Zeitlupe bewegen ist witzig und macht Spaß.

Pass gut auf dich auf!

Gönne dir diese kleinen Auszeiten. Es genügt, dir und deinem Tun einen kurzen Moment Aufmerksamkeit zu schenken. Es sind kleine Schritte mit großer Wirkung. Tu dir was Gutes, einfach mal so zwischendurch.

Lass uns zusammen
LEBEN – LIEBEN – LACHEN
und lauter bunte Sachen machen

Elvira

7 Kommentare, sei der nächste!

  1. Ein ganz wunderbarer Artikel, der mich sehr anspricht. Als hochsensibler Mensch lebe ich generell in hoher Achtsamkeit, was mich jedoch auch manchmal schwächt, da ich dann sehr offen und verletzbar bin. Dann entwickle ich Strategien, mich davor zu schützen und werde dabei unachtsam, verschliesse mich. Für mich ist die Achtsamkeit in Bewegung, Übungen zur Zentrierung ein wertvolles Mittel, welches mich achtsam sein lässt, ohne energetisch „auszubluten“. In Balance zu sein mit äusseren Reizen und innerer Zentrierung kann ich erfolgreich meinen Alltag meistern.

    1. Liebe Sylvia,
      Bewegung und Zentrierung sind beides wunderbare Mittel, achtsam mit sich umzugehen. Da gibt es so viele Möglichkeiten, so dass Jede genau das Richtige für sich finden kann. Für mich ist das meine Lebensfreudeperle „Qi gong“

      Liebe Grüße
      Elvira

  2. Liebe Elvira,
    Ja mehr Achtsamkeit im Alltag das ist es. Danke für deine Gedanken, die mich heute morgen schon inspiriert haben. Ich werde heute auf mich aufpassen und mich erinnern und ……….. .
    Auch dir einen guten Tag
    Gila

    1. Liebe Gila,
      pass gut auf dich und deine Bedürfnisse auf und hole dir Kraft aus den schönen Erinnerungen, damit du die schlechteren gut verarbeiten kannst.

      Einen achtsamen Tag
      Elvira

  3. Diese Prämisse „Achtsamkeit“ hätten wir schon vor 20, 30 Jahren beherzigen können und eigentlich haben wir damals auch schon mal davon gehört.
    Aber nun merken wir endlich, wie sehr es uns schadet, wenn wir nicht achtsam sind, oder?
    Herzliche Grüße

    Sabienes

    1. Hallo Sabienes

      oder doch Sabine? Manchmal braucht es halt eine Zeit um klug zu werden. Besser später als nie. Außerdem habe ich in jüngeren Jahren gedacht, ohne mich geht gar nichts. Ein Irrtum.

      Liebe Grüße
      Elvira

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